Katathym imaginative Psychotherapie, die sogenannte Psychotherapie
mit dem Tagtraum (engl. guided affective imagery) beruht einerseits auf
der Psychoanalyse mit ihren Weiterentwicklungen - inkl. den Beiträgen
der modernen Säuglingsforschung - , andererseits verfügt sie über
ein weit ausgebautes technisches Verfahren. KiP dient dem Bearbeiten von
Konflikten, dem Erschliessen von Ressourcen und dem Fördern kreativer
Prozesse.
Das griechische Wort katathym heisst den Gefühlen gemäss. Im Zentrum
der Katathym imaginativen Psychotherapie stehen Imaginationen, die durch gefühlsmässige
Gestimmtheit motiviert und gelenkt werden. Das Setting stellt dafür den
Imaginationsraum zur Verfügung. Weitergehendes Bearbeiten, Vertiefen
und Integrieren des imaginierten Materials erfolgt im Gestaltungsraum und
im Gesprächsraum.
Praktisches Vorgehen
Imaginationsraum: Nach der Entspannung, die eine psychophysiologische Umstellung
bewirkt und die Aufmerksamkeit auf innerseelische Prozesse lenkt, schlägt
der/die TherapeutIn ein Motiv (z.B. Bach, Haus, Bezugsperson etc.) vor. Dadurch
werden aktuelle Stimmungen, bewusste und unbewusste Konflikte sowie Ressourcen
angesprochen und zur Entfaltung in Bildern, Szenen und Geschichten angeregt.
Innere Befindlichkeit wird so in sinnenhaft wahrnehmbarer Form symbolisch
dargestellt.
Im Unterschied zu den Nachtträumen beschreibt der Tagträumer alles,
was er beobachtet und sich vor seinem inneren Auge abspielt. Entsprechend
kann der Therapeut im Dialog mit dem Patienten diesen während des Imaginierens
begleiten: Er kann ihn vor zu grosser Angst schützen, ihn durch empathisches
Verstehen zu weiterer Exploration anregen, ihn in der Konfrontation mit Konfliktmaterial
unterstützen, ihn zu neuen Verhaltensweisen und Beziehungserfahrungen
ermutigen u.a.m.
Gestaltungsraum: Der Patient gestaltet malend oder beschreibend die imaginierten
Bilder, Szenen und Geschichten zu Hause weiter und reichert sie mit seinen
Einfällen an. Der durch die Imagination angeregte Prozess wird dadurch
auch zwischen den Therapiestunden fortgesetzt.
Gesprächsraum: In Gesprächen wird das Erlebte, Erforschte und Erarbeitete
explizit mit aktuellen Konflikten und der Lebensgeschichte verbunden mit dem
Ziel, diese sinnvoll in den biographischen Kontext zu integrieren. Neue Verhaltensmöglichkeiten
im Alltag werden ins Auge gefasst.
Anwendungsbereiche
Die Katathym imaginative Psychotherapie hat sich in der Behandlung von
neurotischen, funktionellen und psychosomatischen Beschwerden sehr bewährt.
KiP kommt zur Krisenintervention und Trauma-Behandlung, neuerdings auch im
Rahmen der Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen zur Anwendung.
Die Methode der KiP wird für Kurzzeittherapien und für Behandlungen über
einen längeren Zeitraum eingesetzt. Sie eignet sich für Erwachsene
wie für Kinder und Jugendliche, sowohl für das Einzelsetting als
auch für das Paar- und Gruppensetting.
Quellen Link http://www.sagkb.ch/
Links zu Ausbildungsinstitutionen:
SAGKB, Schweiz. Arbeitsgemeinschaft für Katathymes Bilderleben
Verbände:
X
Online - Texte:
X
Literatur:
X
TherapeutInnen / Therapeuten - Liste:
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